Name |
Wrigley Field |
Stadt |
Chicago |
(Bundes-Land) |
IL |
Eröffnet |
1914 |
Liga |
MLB-NL |
Bemerkungen |
- |
Plätze |
- |
Feldgröße |
- |
Team |
Cubs |
Adresse |
1060 West Addison |
Ehemalige Teams |
- |
Ehemalige Ligen |
- |
Autor |
Oliver Bäuml |
Weitere Reviews |
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Wrigley, die Heimat der Chicago Cubs, auf der Nordseite der Stadt gelegen. Die Geschichte des Stadions und des Teams könnte Bücher füllen und tut es auch. Die Cubs haben seit 1908 keine World Series mehr gewonnen und glaubt man den Fans, dann liegt das am Stadion, na ja, nicht direkt aber es hat damit zu tun. Im Jahre 1945 standen die Cubs in der World Series und ein wohl leicht exzentrischer Barbesitzer mit Namen William "Billy Goat" Sianis kaufte zwei Eintrittskarten - eine für sich und eine für seine Ziege Murphy. Man wollte das gute Tier aber nicht hinein lassen (schließlich ist man in Chicago, nicht in Köln) also belegte der Besitzer die Cubs mit einem Fluch der bislang offenbar wirkt. Das Stadion selbst ist 1914 gebaut worden und hiess zunächst Weeghman Park, war die Heimat der Federals bzw. Whales (zwei Namen für das gleiche Team) aus der Federal League. Es hatte zunächst Platz für 14.000 Leute und kostete damals $250.000. Das erste National-League-Spiel fand 1916 hier statt als die Cubs nach einem Besitzerwechsel einzogen. 1920 wurde es in Cubs-Park umbenannt, nachdem die Wrigley-Familie (die mit den Kaugummis) das Team übernahmen. Erst 1926 wurde es in Wrigley Field umbenannt. Zu diesem Zeitpunkt gab es auch in Californien ein Wrigley Field, das zwar zuerst so hieß aber nach dem Chicagoer Original gebaut wurde. Wrigley ist nach Fenway das älteste und kleinste Stadion in den Majors. Es war auch das letzte Stadion, das mit Licht ausgestattet wurde (1988). Bis heute darf nur eine begrenzte Anzahl an Spielen Abends gespielt werden - die Nachbarn sind dagegen. Trotzdem ist jedes Spiel ausverkauft. Eine große Besonderheit sind die Sitze außerhalb des Outfield - sogar außerhalb des Stadions. Die Besitzer der Häuser gegenüber des Stadions haben Tribünen auf ihren Dächern installiert und machen gutes Geld damit, zum Ärger der Cubs, die einige der Besitzer verklagt haben. Vor der Saison 2004 einigte man sich mit den Besitzern und die Plätze können wieter verkauft werden - die Cubs kriegen einer Teil der Erlöse. Eine weitere Besonderheit ist der Outfield-Wall, der aus Zigelsteinen besteht und mit Efeu bewachsen ist, gepflanzt vom bekannten Bill Veek 1937. Derzeit wird gerade über eine größere Renovierung gesprochen, bei der die Aussenfassade ebenso verändert werden soll wie die Anzahl der Sitzplätze vergrößert. Zusätzlich soll es neue Clubhouses geben. Dem Stadion merkt man das Alter an, im positiven wie im negativen Sinne. Es ist ein wenig eng, aber längst nicht so sehr wie in Boston. Dafür spürt man die Historie und die vielen Spiele und Spieler, die hier ihren Abdruck in der Baseballgeschichte hinterlassen haben. Von der Athmosphäre im Stadion war ich hingegen enttäuscht. Viele Zuschauer haben sich überhaupt nicht für das Spiel interessiert und in keinem anderen Major- oder Minor-League-Stadion habe ich mehr Leute durch die Gegend laufen sehen auf der Suche nach Futter und Bier (na ja, was man hier so Bier nennt). Mein Freund Lee Gibbs formuliert es so: "Cubs games are social events. Some people even come to watch the game." Na ja, damit kann ich mich nicht so ganz einverstanden zeigen, will ich doch lieber das Spiel sehen, als die Hintern von birnenförmigen Amis, die vor mir herlaufen. |
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